September 2012, ich besuche als Referentin und Projektpartnerin den internationalen Kongress Euroempleo in Alcalá la Real (zwischen Málaga und Granada, Spanien). Gerade ist es etwa 14:30 Uhr und wie jeden Tag wird ein königliches Mittagessen serviert. Zum gemeinsamen Essen verabredet waren wir um 14:00 Uhr. Wie auch jeden Tag sind die spanischen Partner nicht unbedingt überpünktlich. Die internationalen Delegationen warten ungeduldig, schon seit 20 Minuten. Nur die italienischen Kollegen trinken gemütlich einen Aperitif und nehmen die Verspätung der Spanier locker.
Essen bedeutet Kommunizieren
Inzwischen ist es 14:45 Uhr. Wir fangen an zu essen. Ich sitze mit meinen deutschen Kollegen und unseren spanischen Gastgebern an einem Tisch. Wir Spanier pflegen gerne während des Essens zu reden. Denn die gemeinsamen Essenszeiten nutzen wir nicht nur dazu, um uns zu ernähren, sondern auch, um miteinander zu kommunizieren, miteinander zu „klönen“. So entsteht sehr schnell und fast selbstverständlich ein lockeres Gespräch zwischen den Spaniern und den Deutschen. Man erkundigt sich zuerst ohne große Erwartungen nach den aktuellen Projekten. Beim Hauptgang angelangt, sind wir schon auf eine gemeinsame Projektidee gestoßen. Beim Nachtisch sprechen wir über die unmittelbare Planung zur Entwicklung des Projekts …
Pufferzeit einplanen
In Spanien werden wichtige Entscheidungen oft in lockerer Atmosphäre beim Mittag- oder Abendessen getroffen. Aus diesem Grund ist es nicht empfehlenswert, zum Meeting nach Spanien am Vormittag anzureisen und am Abend wieder zurück nach Deutschland fliegen zu wollen. Pufferzeiten sollten immer eingeplant werden, denn Spanier legen auf persönliche Beziehungen und damit auf gemeinsam verbrachte Zeit sehr viel Wert. Dadurch zeigen wir unsere Wertschätzung für unsere Geschäftspartner. Bei spanischen Meetings geht es also nicht nur um das Treffen von Entscheidungen, sondern auch um den menschlichen Kontakt, den Austausch von Meinungen und das Sammeln von Informationen. Die Uhren ticken in Spanien in der Tat etwas langsamer als in Deutschland, was nicht unbedingt bedeutet, dass die Arbeitsmoral schlechter ist. Man nimmt sich einfach gerne die Zeit, sich kennenzulernen, sich gegenseitig zu vertrauen und – warum nicht – zusammen zu essen. Der Rest ergibt sich langsam und von ganz alleine, wie der Reifeprozess eines guten Weines.
Autorin:Manuela Montesinos
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