Als Expat im Ausland erfolgreich: Über Fettnäpfchen und wie Sie sie vermeiden

Bevor wir über Fettnäpfchen an sich sprechen, lassen Sie uns kurz über den Begriff reden. „Ins Fettnäpfchen treten“ mag in Ihren Ohren vielleicht niedlich klingen, der Ursprung der Redewendung ist es definitiv nicht:

Früher stand ein Fettnapf zwischen der Haustür und dem Ofen eines Hauses. Kam ein Besucher mit nassen Schuhen zu Besuch, wurden diese gefettet, damit keine feuchten Spuren darauf blieben. Stieß jemand versehentlich den Fettnapf um, gab es eine ordentliche Sauerei. Verständlich, dass der Gastgeber ärgerlich war.

Genauso verhält es sich noch heute, wenn jemand durch eine unbedachte Äußerung sein Gegenüber verletzt. Natürlich kann das auch im Ausland passieren. ABER: Fettnäpfchen lassen sich vermeiden, indem man sich vorher informiert und so viel wie möglich über das Land und seine Leute lernt.

Grenzenlose Ähnlichkeiten

So, aber nun zum eigentlichen Thema. Starten wir mit – Klopapier. Sie haben richtig gelesen. Denn die häufig zitierten Hamstereinkäufe zählen zu den vielen Phänomenen, die wir weltweit beobachten können. Sie sind nichts Länderspezifisches genauso wie Popmusik, Blockbuster und Sitcoms, die über alle Grenzen hinweg beliebt sind. Da hocken die Amerikanern genauso wie wir Deutschen gebannt vor dem Bildschirm und wollen wissen, wie es bei Friends, den Sopranos oder Game of Thrones weitergeht.

Auch innerhalb von Berufsgruppen lassen sich Ähnlichkeiten beobachten, zum Beispiel bei Diplomaten oder Bauern. Die Praktiken sind ähnlich, aber der Teufel steckt im Detail – und in den Unterschieden, die es selbstverständlich gibt. Sie bieten Potenzial für Fettnäpfen und interkulturelle Missverständnisse

Essen mit Löffel und Gabel?

Wie sind die Umgangsformen? Schüttelt man sich die Hand? Wenn ja, bei welchen Gelegenheiten? Wird das Geschenk vor anderen ausgepackt oder nicht? Wie wird gegessen? Mit Messer und Gabel? Oder mit dem Löffel? In Südostasien zum Beispiel benutzt man das Messer nur zum Schneiden. Ansonsten sind Gabel und Löffel im Einsatz. Wenn Sie die Gabel in den Mund stecken, machen Sie damit genauso einen schlechten Eindruck, als wenn Sie hier das Messer ablecken. 

Auch wenn es Ihnen praktisch erscheint, die Chopsticks in die Bowl mit klebrigen Reis zu stecken, während Sie auf das restliche Essen warten: Tun Sie das nicht, denn dies ist Opfergaben für die Toten vorbehalten und wird als schlechtes Omen angesehen.

Ja heißt ja – oder nein

Und wenn Sie es aus Unwissen oder Unbedachtheit trotzdem tun: Dadurch geht kein Milliardendeal den Bach runter. Aber wenn Sie es vermeiden können, jemanden zu verletzten oder zu kränken, machen Sie sich das Leben im Ausland von Anfang an leichter. Folgen hat es, wenn durch interkulturelle Missverständnisse geschäftliche Abläufe gestört werden. Wenn beispielsweise etwas anderes gesagt als gemeint ist. Wir Deutschen gehen davon aus, dass umgesetzt wird, was besprochen wurde. Anders die Japaner: Sie sagen nie nein, sondern immer ja. Also ist es die Aufgabe des Gegenübers, auf anderem Weg herauszubekommen, was er meint. Das gelingt am besten durch offene Fragen und durch Beobachtung der Gestik. Eine kleine Handbewegung an der Körperseite signalisiert oftmals ein Nein.

Bei einem Konflikt: zusammen essen gehen

Spannend ist auch das Thema Konflikte. In Japan, Indonesien und in abgeschwächter Form in China, Südkorea und in ganz Südostasien werden diese nicht offen ausgetragen. Jeder dort weiß: Hier gibt es einen Konflikt und wir müssen das nächste Mal anders handeln. Es ist aber auch wichtig zu signalisieren, dass man trotzdem miteinander verbunden ist. Also lädt man denjenigen zum Essen ein, auf den man gerade stinksauer ist.

Regeln nicht starr anwenden

Wir könnten endlos viele Beispiele bringen. Aber allein diese wenigen zeigen, wie wichtig es ist, sich gründlich auf die Arbeit und das Leben in einem anderen Land vorzubereiten. In unseren interkulturellen Trainings machen wir Sie aber nicht nur mit den landesüblichen Regeln und Umgangsformen vertraut, sondern unsere Coaches sensibilisieren Sie auch dafür, dass diese nicht in Stein gemeißelt sindund situativ gehandhabt werden– so wie das jeder von uns in seinem Heimatland ganz automatisch tut.

Unsere Tipps:

  • Befolgen Sie Regeln nicht starr, sondern seien Sie flexibel und passen Sie sie der Situation an.
  • Beobachten Sie viel.
  • Haben Sie den Mut, etwas falsch zu machen.
  • Reflektieren Sie Ihr Handeln. Was für Sie selbstverständlich ist, hat für die Menschen in Ihrem Zielland vielleicht eine ganz andere Bedeutung – und umgekehrt.
  • Bereiten Sie sich gut vor. Schauen Sie Videos, nehmen Sie an einem Training teil und informieren Sie sich.

Dann wird Ihre Zeit als Expat erfolgreich und ein unvergessliches Erlebnis für Sie.

Sie möchten mehr über unsere interkulturellen Trainings erfahren? Rufen Sie uns an.

Als Leiter der crossculture academy weiß Steffen Henkel einfach alles über interkulturelle Trainings und Entsendungen. Er liefert den Input. Das Schreiben darüber überlässt er gern der Journalistin und Texterin Andrea Toll. Das funktioniert super und macht beiden richtig Spaß – denn darauf kommt es doch auch an, oder?

Andrea Toll & Steffen Henkel

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