Natürlich tut bereits der Messeveranstalter viel dafür, dass eine hohe Anzahl an Fachbesuchern zur Messe kommt. Sie als Aussteller müssen aber auch aktiv werden, damit das richtige Publikum dann auch den Weg zu Ihrem Stand findet!
Online-Katalog
Heutzutage ist die durchschnittliche Länge eines Messebesuchs von Fachpublikum leicht rückläufig. Kaum jemand hat noch die Zeit, einfach über eine Messe zu schlendern und sich inspirieren zu lassen. Das liegt auch daran, dass Unternehmen die Reisebudgets knapp halten.
Die geringere Verweildauer auf der Messe führt dazu, dass sich Fachbesucher bereits im Vorfeld der Messe sehr intensiv auf ihren Besuch vorbereiten. Das mit Abstand wichtigste Informationsmedium stellt dabei der Online-Katalog der jeweiligen Messe dar. Hier kann der Besucher nach Stichworten suchen und bekommt dann Aussteller angezeigt, die mit diesen Schlüsselwörtern verlinkt sind.
Homepage
Damit Sie mit Ihrem Messeangebot beim Fachpublikum punkten können, sollten Sie großen Wert auf eine gute Darstellung Ihres Messeauftritts im Internet legen. Tragen Sie sich also auf jeden Fall möglichst umfangreich im Online-Katalog der Messe ein und nennen Sie nach Möglichkeit bereits einen konkreten Ansprechpartner am Messestand. Das erleichtert den Besuchern die Kontaktaufnahme.
Auch auf Ihrer eigenen Homepage sollten Sie gezielt auf Ihren Messeauftritt hinweisen. Erstellen Sie eine zusätzliche Seite auf Ihrer Homepage, die als Landingpage für Messebesucher dient und relevante Informationen für genau diese Zielgruppe darstellt. Dazu zählen z.B.
- Informationen zu den Highlights auf Ihrem Messestand
- Eine Übersicht der anwesenden Mitarbeiter
- Die Möglichkeit zur Terminvereinbarung
- Die Möglichkeit einen Eintrittsgutschein anzufordern und
- Informationen über Ihren Messestand
Weitere Werbemittel
Fügen Sie Ihrer E-Mail-Signatur einen Hinweis auf die Messe an. Das ist kinderleicht und kostet kein Geld!
Binden Sie Ihre Außendienstmitarbeiter ein. Sie stehen schließlich in direktem Kundenkontakt und können ganz gezielt und persönlich auf die Messe hinweisen.
Nutzen Sie auch die Angebote der Messeveranstalter. Jeder Veranstalter stellt Ihnen – überwiegend sogar individualisierte – Banner fürs Internet, Briefaufkleber, Plakate und sonstige Vermarktungshilfen zur Verfügung.
Kontaktdatensuche
Natürlich sollten Sie Ihre Kunden auch ganz gezielt zur Messe und an Ihren Stand einladen. Erstellen Sie für Ihre Einladungsaktion eine Art „Jagdliste“ mit potentiellen neuen Kontakten. Welche Referenzkunden haben Ihre Mitbewerber?
Natürlich gibt es darüber hinaus auch die Möglichkeit, Adresse gezielt zu kaufen oder zu mieten. Aber Vorsicht! Die Qualität der Adressen von Adressbrokern ist oft zweifelhaft und Sie sollten natürlich die rechtlichen Fragen des Datenschutzes im Hinterkopf haben, insbesondere wenn Sie E-Mailings versenden. Die angeschriebenen Personen sollte auf jeden Fall die Möglichkeit haben, sich aus dem E-Mail-Verteiler austragen zu können. Rein rechtlich handelt es sich hierbei jedoch um eine dunkelgraue Zone. Denn eigentlich benötigen Sie ja die Einwilligung und Unterschrift des Empfängers. Einen Brief dürfen Sie dagegen immer schreiben. Aber bereits bei Anrufen und Faxen wird es schwieriger.
Einladungen
Erstellen Sie einen konkreten Zeitplan, wann Sie Einladungen aussenden wollen:
- Versenden Sie zuerst ein „Save the date“, also eine Nachricht, in der Sie Ort und Zeit der Messe nennen, damit sich Ihre Zielgruppen den Termin vormerken können. Dies sollte natürlich so früh wie möglich passieren.
- Als nächstes folgt die offizielle Einladung, entweder elektronisch oder schriftlich.
- Zusätzlich können Sie dieser Einladung ein paar Tage später noch hinterher telefonieren, um sicherzugehen, dass sie auch wahrgenommen wurde.
Ganz gleich, wie Sie vorgehen, Sie müssen die Aufmerksamkeitsschwelle überwinden. Sorgen Sie dafür, dass man Ihre Einladung nicht in den Papierkorb wirft.
Das Trojanische Marketing – also ein cleveres, indirektes Marketing – ist hierzu ein wichtiges Stichwort: Legen Sie Ihrer Einladung doch die Hälfte eines kleinen Goodys bei, die andere Hälfte erhält der Besucher dann an Ihrem Messestand. Das könnte z.B. ein kleines Päckchen Zucker als Gutschein für einen Espresso sein.
Bedenken Sie auch: Einladung sollte nicht gleich Einladung sein, sondern zielgruppenspezifisch aufgesetzt werden! Formulieren Sie also eine Einladung für Ihre Bestandskunden, eine für potentielle Neukunden, eine für Reseller, für potentielle Mitarbeiter usw.
Des Weiteren sollte Ihre Einladung auf jeden Fall mit einem Respond-Element versehen sein. Also einer einfachen Reaktionsmöglichkeit, mit der die Angeschriebenen Ihre Teilnahme zusagen können. Geben Sie auf jeden Fall eine Telefonnummer mit Durchwahl an oder fügen Sie eine Faxantwort bei.
Social Media
Beim Thema Social Media gilt: Wenn Sie Facebook & Co. ohnehin nutzen, dann sollten Sie natürlich dort auch Ihren Messeauftritt posten. Ansonsten lassen Sie lieber die Finger davon, denn auf die Schnelle werden Sie keinen guten Social-Media-Auftritt aufbauen. Ein Account ist schnell angelegt, aber Sie benötigen beispielsweise Personen, die Ihre Nachrichten lesen und vor allem: der Content muss eine hohe Relevanz für den Nutzer haben – und das bedeutet viel Arbeit.
Pressearbeit
Für die Presse sollten Sie Ihre Informationen gezielt aufbereiten und die Pressefächer und den Newsroom der Messe nutzen. Geben Sie eine Pressemitteilung heraus und nennen Sie Ansprechpartner für die Presse. Versenden Sie klare Informationen und weisen Sie gezielt auf den Innovationsgehalt Ihrer neuen Produkte hin.
Give-aways
Machen Sie auf jeden Fall auch Ihre Besucher zu Werbeträgern. Kleine Give-Aways sind nett, verschwinden allerdings sofort in Tüten und Taschen. Verteilen Sie stattdessen auffällige Luftballons, verschenken Sie Warnwesten oder große Hüte #Hut#. Ein Unternehmen verteilte auf einer Messe sogar große Schwimmnudeln mit Logo drauf. Die passen nun wirklich nirgends rein.
Wenn Ihnen das albern vorkommt, bedenken Sie: Jeder Fachbesucher ist auch ein Mensch, der vielleicht eine Familie zu Hause hat, die sich über lustige Mitbringsel freut. Unterschätzen Sie den emotionalen Wert von Give-Aways nicht! Auch eine sehr große Tasche oder Tüte ist eine gute Idee. Da kommen dann all die anderen kleinen Give-Aways Ihrer Mitbewerber rein! Hauptsache, Ihr Logo wird durch die Messehalle getragen!
Autor: Daniel Gundelach – Daniel Gundelach führt Unternehmen zu internationalen Messeerfolgen mithilfe seiner langjährigen Erfahrung in dem Bereich. Er ist spezialisiert auf die Konzeption und Durchführung von Coaching und Beratungsprojekte zu Themen wie Messeplanung und Projektmanagement.