Mimik und Gestik in China

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Starke Gefühlsregungen werden Ihre chinesischen Geschäftspartner kaum zeigen. Denn Mimik und Gestik fallen hier im Geschäftsleben sehr ausdruckslos und einförmig aus. Man zeigt seine Emotionen nicht nach außen, schon gar nicht die negativen.

Blickkontakt

Auch Blickkontakt zu halten, ist in vielen geschäftlichen Situationen nicht so ausgeprägt wie Sie es gewöhnt sind. Wenn Ihnen Ihr chinesischer Gesprächspartner also nicht in die Augen sieht, ist dies kein Zeichen von Desinteresse, Unsicherheit oder Unehrlichkeit. Mit dem gesenkten Blick wird in China vor allem Respekt ausgedrückt. Gleiches gilt für einen sehr ernsten Gesichtsausdruck, begleitet von einer aufrechten, steifen Haltung.

Lächeln, Kichern, Lachen

„Man meistert das Leben lächelnd oder überhaupt nicht“, lautet ein chinesisches Sprichwort. Chinesen lächeln also gerade auch in schwierigen Situationen. Dies kann sehr irritierend sein, wenn Sie z. B. bei einem Kritikgespräch einen eher betroffenen Gesichtsausdruck Ihres Gegenübers erwarten.

Zu lächeln bedeutet für Chinesen jedoch nicht, dass sie die Dinge auf die leichte Schulter nehmen und überall heitere Gelassenheit herrscht. Das Lächeln, Lachen oder auch Kichern in schwierigen Situationen ist vielmehr Ausdruck von Unbehagen oder Stress, der auf diese Weise kompensiert wird.

Des Weiteren gilt in China die Überzeugung, dass man ein Problem nicht noch durch einen ernsten Gesichtsausdruck betonen sollte, sondern vielmehr mit einem Lächeln die Basis für eine mögliche Lösung und Entspannung der Lage schafft.

Auch wenn Sie z.B. in Schulungen oder bei Produktdemonstrationen etwas erklären und Ihre chinesischen Zuhörer kichern viel, kann dies ein Hinweis sein, dass nicht alles verstanden wurde. Schulen Sie Ihr Auge und Ihre Intuition und Sie werden die feinen Nuancen des chinesischen Lächelns oder Lachens schnell zu unterscheiden lernen.

Gesten für Zahlen

Darüber hinaus können einige gravierende Unterschiede bei Gesten für Verwirrung sorgen.
Chinesen können beispielsweise an einer Hand bis zehn zählen. Was hierzulande für die Zwei verwendet wird, bedeutet in China acht. Und immer wieder kommt es vor, dass ahnungslose Deutsche nicht zwei Tassen Kaffee bestellen, sondern zu ihrer Verblüffung gleich ein ganzes Tablett voll.

In manchen Regionen Chinas wird beim Zählen mit dem kleinen Finger begonnen, ab 4 sind die Zahlen dann wieder gleich. Für die Zehn kann auch ein Kreuz angezeigt werden, da das Schriftzeichen für die Zahl Zehn wie ein Kreuz aussieht. Wie ein X also, die römische Zahl Zehn, nur um 90° gedreht.

Der Daumen wiederum, mit dem wir meist zu zählen beginnen bedeutet „Daumen hoch“, also spitze, super.

Winken

Ein Taxi oder auch eine andere Person werden nur mit bis Schulterhöhe ausgestrecktem Arm und mit heruntergehaltener Hand herbeigewunken. Zeigen Sie keinesfalls mit dem Finger auf Personen, sondern nur mit der ganzen Hand.

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Über den Autor

Steffen Henkel

Geschäftsführender Gesellschafter der crossculture academy

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