Welchen Stellenwert haben soziale Netzwerke in anderen Ländern? Welche erfreuen sich beispielsweise hier in Europa großer Beliebtheit, sind aber in Asien eher unbekannt? Wie gestaltet sich das Online-Einkaufsverhalten Ihrer ausländischen Zielgruppe? Informiert sie sich vielleicht intensiv im Internet über neue Produkte, gekauft wird dann aber doch lieber im Laden in der Innenstadt? Was geben Ihre Kunden im Auslandsmarkt auf die online geteilte Meinung anderer Verbraucher? Wer ist auf Facebook, wer bevorzugt Videos?Wissen Sie, wie soziale Netzwerke in anderen Ländern genutzt werden? Welche sind besonders beliebt? Welche erfreuen sich hier in Europa großer Beliebtheit, sind aber in Asien eher unbekannt? Wie ist das Online-Einkaufsverhalten Ihrer ausländischen Zielgruppe? Informiert sie sich vielleicht intensiv im Internet über neue Produkte, gekauft wird dann aber doch lieber im Laden in der Innenstadt?
Online-Marketing länderspezifisch ausrichten
Wenn Sie diese Verhaltensweisen auch für Ihren Auslandsmarkt kennen, ist es einfacher, sich auf diese einzustellen und die Online-Marketing-Aktivitäten anzupassen. So kann eine Social-Media-Strategie für ein anderes Land basierend auf den Daten eines Social-Media-Monitorings und den kulturellen Voraussetzungen erstellt werden.
Diese Informationen helfen Ihnen, sich auf das regionale Nutzungsverhalten einzustellen und Ihre Aktivitäten so anzupassen, dass die Erwartungen ggf. nicht enttäuscht werden. Denn haben Sie es mit einer Kultur zu tun, die sich schwertut, Bewertungen von Fremden zu glauben, dann sollten Sie Social-Media-Aktivitäten eher in eine andere Richtung lenken. Ist eine Kultur beispielsweise eher skeptisch gegenüber Brands in Social Networks, dann hat das auch Auswirkungen auf die Chancen, eine höhere Anzahl an Fans und viel Engagement, z.B. auf einer Unternehmens-Facebookseite, zu erzielen.
Vor einiger Zeit bin ich auf die Digital Life Studie von TNS Global gestoßen, welche Ihnen hilfreiche Empfehlungen gibt, wie Sie mit Hilfe von digitalen Kanälen Ihre Geschäftsverbindungen ausweiten bzw. vertiefen können. Was ich besonders spannend finde: Spezifische Online-Nutzungsweisen und Angewohnheiten unterschiedlicher Kulturen werden dabei berücksichtigt. Im Jahr 2010 wurden dazu 72.000 Menschen aus 60 Ländern befragt. Die Studie beinhaltet länderübergreifende und produktübergreifende Kategorien, um aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es für Marken gibt, in die Online-Welt einzusteigen.
Zugang zur Studie
Es wird über Online gesprochen, also ist die TNS Digital Life Studie auch digital verfügbar und man kann spielerisch viel über die Art und Weise, wie weltweit die Digitalisierung angewendet wird, erfahren. So können Sie für verschiedene Fragestellungen bzw. Szenarien je Land und Produktkategorie eine Abfrage starten und erhalten Informationen über die jeweilige Situation.
Bestimmt fragen Sie sich im Zuge Ihrer Marketing-Planungen auch, wie Sie mit Hilfe von Digitalen Kanälen mehr Umsatz machen können, wen Sie durch die Nutzung verschiedener Social-Media-Kanäle erreichen können. So finde ich es besonders interessant, wie unterschiedlich die Rangliste der meistgenutzten Internet-Aktivitäten in den verschiedenen Ländern ausfällt.
Was ist in welchem Land populär?
Nehmen wir als Beispiel Frankreich: Zu den populärsten Aktivitäten gehört hier das Internet-Banking, gefolgt von Videos, die von Verbrauchern selbst erstellt worden sind. An dritter Stelle stehen professionelle Videos. Genauso schaut das Ranking für die USA, Deutschland und für das Vereinigte Königreich aus. Schauen wir jedoch nach Südamerika, dann sehen wir, dass in Chile, Argentinien, Brasilien und Peru das Internet-Banking zwar künftig zunehmen wird, aber das Anschauen von privaten Videos an erster Stelle steht.
Wieviel zählt die Meinung anderer Verbraucher?
Gehen wir zu einer anderen Frage, z.B. inwieweit auf die Meinung von Verbrauchern im Netz gehört wird. In Deutschland glauben beispielsweise 43 Prozent der Leute, was Freunde bezüglich Lebensmittel und Getränke sagen. Auf die Kommentare von Fremden hören jedoch nur 33 Prozent. Wie schaut es da in anderen Ländern aus?
- Australien: 56 Prozent glauben ihren Freunden, 39 Prozent auch Fremden.
- Ghana: 69 Prozent glauben ihren Freunden, 60 Prozent auch Fremden.
- In Marokko vertraut man noch stärker der Meinung von Freunden (76 Prozent) und Fremden (64 Prozent).
- In Ungarn ist man skeptischer als in Deutschland. 43 Prozent vertrauen auf Meinungen ihrer Freunde und nur 25 Prozent schenken fremden Berichterstattungen Glauben.
Wer hat die meisten Freunde im Netz?
Aber es geht mit Hilfe der Studie noch detaillierter: Sie können die Anzahl der Freunde in sozialen Netzwerken herausfinden, auf Wunsch auch sortiert nach fünf verschiedenen Altersgruppen, welche, wie Vermuten lässt, erhebliche Unterschiede aufzeigen. Da liegen die Deutschen mit durchschnittlich 75 Freunden eher im hinteren Mittelfeld, wobei diese Zahl mit Sicherheit in den letzten zwei Jahren gestiegen ist. Zum Vergleich: Ein malaysischer Online-Nutzer hat im Schnitt 233 Freunde in sozialen Netzwerken, in Tansania hat man hingegen nur 37.
Tägliche Online-Aktivitäten
In der Kategorie “What is most important” erhalten Sie Informationen darüber, auf welche tägliche Online-Aktivitäten wie viel Prozent der Nutzer eher Mobil oder vom PC aus zugreifen. Hinzu kommen Zahlen zur Online-Penetration in den jeweiligen Ländern. Russland zeigt hier 42,8 Prozent an, in Spanien beträgt die Rate 62,6 Prozent, in Deutschland 79,1 Prozent.
Potenzial einer Online-Aktivität je Land
Daneben wird der Anteil der Influencer, Communicators, Knowledge Seeker, Networker, Aspirer und Functionals angegeben. Diese liefern sehr wichtige Informationen über das Potenzial von Online-Marketing-Aktivitäten, wie z.B. auf Facebook. In einer Kultur, die nur einen geringen Anteil an Communicators aufweist, kann es schwierig werden, auf Facebook große Erfolge zu erzielen und ein anderer Kanal ist eventuell die bessere Wahl.
Friederike Gonzalez Schmitz
Zum Profil von Friederike Gonzalez Schmitz