Stellen Sie sich vor, Sie haben drei Jahre lang im Ausland gearbeitet, sich richtig für Ihr Unternehmen reingekniet und etwas bewegt. Sie hatten Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten und waren ein gern gesehener Gast bei Botschaftsempfängen und öffentlichen Veranstaltungen – Sie waren wer. Dann kommen Sie zurück. Ihre Kollegen schauen Sie mit großen Augen an und begrüßen Sie mit „Waaaas? Du bist schon zurück?“ Ihr Team wurde aufgelöst und auch sonst hat sich viel in der Firma geändert. Und als i-Tüpfelchen: Es steht nicht mal ein Schreibtisch für Sie bereit. Sicherlich ist das nicht das Szenario, das Sie sich für Ihre Rückkehr wünschen.
Das Gute ist, Sie haben es mit in der Hand, wie sich der Start in den Arbeitsalltag gestaltet.
Unser Tipp: Fangen Sie 6 bis 9 Monate vor Ihrer Rückreise an, sich darum zu kümmern.
Was genau können Sie tun?
- Halten Sie Kontakt zu Ihren Kollegen und zur Personalabteilung. So bleiben Sie im Gedächtnis und bekommen Veränderungen im Unternehmen mit – und Ihre Kollegen erfahren mit, was Sie bewegt.
- Nicht nur der Betrieb, auch Deutschland wandelt sich im Laufe der Jahre. Die Mode ändert sich genauso wie die Sprache, die politische Situation und die Preise. Um auf dem Laufenden zu bleiben, lesen Sie Zeitung und hören Sie Radio. Dann wissen Sie, was in Ihrem Heimatland los ist.
- Seien Sie sich bewusst, dass Sie sich durch Ihren Auslandsaufenthalt verändern. Ein Tagebuch ist bei der Selbstreflektion hilfreich.
- Wenn Ihre Kinder Sie begleiten, setzen Sie sich damit auseinander, dass es für sie eine lebensentscheidende Zeit im Ausland war. (Link zum Blogbeitrag Third Culture Kids – Expat-Generation von morgen?)
- Haken Sie bereits vor Ihrer Entsendung nach, ob beim Interkulturellen Training ein Rückkehrercoachings mit inbegriffen ist. Hier können Sie alle Themen auf den Tisch bringen, die Sie seit Ihrer Rückkehr beschäftigen und Sie erhalten professionelle Beratung. Denn der Kulturschock Nummer 2 kommt garantiert.
Warum nach dem 1. Kulturschock der 2. zu Hause folgt
Sicherlich erinnern Sie sich noch daran, wie es war, als Sie im neuen Land ankamen: Alles war phantastisch! Das Haus, der neue Job, der Karrieresprung, das gute Gehalt, die Umgebung, das Essen. Honeymoon vom Feinsten.
Dann wurde es langsam anstrengend. Sie mussten sich einen neuen Freundeskreis und ein soziales Umfeld aufbauen und sich im fremden Unternehmen zurechtfinden. Einfache Dinge, wie der Einkauf oder zum Arzt gehen, wurden zur Herausforderung.
Nach der Talfahrt ging es so langsam bergauf, nicht wahr? Sie entwickelten Alltagsroutinen, wussten, wo Sie frisches Gemüse kaufen und zu welchem Arzt Sie gehen konnten. Kultur und Menschen wurden nach und nach vertrauter und Sie fühlten sich immer besser.
Kulturschock Nummer 2
Dieser zum Teil schmerzhafte Prozess erwartet Sie auch bei Ihrer Rückkehr – allerdings ohne Honeymoon. Denn so aufregend, spannend und exotisch wie das fremde Land ist es im Heimatland nicht. Vielmehr rauschen Sie emotional schon bald in ein Loch, wenn Sie erleben, wie sich Ihr soziales Umfeld, Ihr Unternehmen und Heimatland verändert haben. Nichts ist mehr, wie es war. Das verursacht Stress. Kommt Ihnen das bekannt vor?
Nehmen Sie sich auch bei der Rückkehr Zeit für sich, damit diese Phase nicht so anstrengend für Sie wird.
- Tun Sie sich etwas Gutes. Joggen, meditieren, basteln, im Garten arbeiten – gehen Sie Ihren Hobbys nach und machen Sie alles, was Ihnen Freude bereitet.
- Sprechen Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin sowie mit Ihren Kindern über die Situation, denn auch sie erleben den 2. Kulturschock.
- Hilfreich ist es auch, mit Freunden und Bekannten zu reden. Gehen Sie auf andere Expats zu und fragen Sie diese nach ihren Erfahrungen bei der Rückkehr.
- Gut tut es auch, einen externen Coach mit ins Boot zu holen. Ein Rückkehrercoaching schafft Klarheit.
- Und ganz wichtig: Haben Sie Vertrauen! Sie werden sich nach ein paar Monaten wieder besser fühlen.
Sie möchten mehr über unser Rückkehrercoaching erfahren? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail. Gern informieren wir Sie.
Lesen Sie hier alles über den Kulturschock Nummer 1